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Geschichte des TC SCC - 1921-1944

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1921-1926  Bau des ersten Clubhauses, Gründung des TC SCC e.V. (Mitglieder: 75)

Inzwischen war die Mitgliederzahl wieder beträchtlich gewachsen, nämlich auf 75 einschließlich 7 Jugendlichen, so dass die Clubhausveranda vergrößert werden musste. Es herrschte nämlich damals ein reges Clubleben. Die Mitglieder verbrachten ihre Freizeit in verschworener Gemeinschaft in ihrem neuen Heim. Der Hausbau, bei dem jeder nach Kräften mitgewirkt hatte, verhinderte allerdings die rechtzeitige Fertigstellung der Plätze, so dass man keine Ausscheidungsspiele für die Mannschaften durchführen konnte. Man stellte also "nach Schnauze“ auf und ging fast ohne Training in die bald beginnenden Kämpfe. In diese Zeit fällt auch die erste Bewirtschaftung des neu erbauten Clubhauses unter der tatkräftigen Leitung von Frau Franke und Frau Heber. Diese Tatsache förderte die Gemütlichkeit und den gesellschaftlichen Kontakt mit den Kampfgegnern ungemein. Die Mitgliederzahl war bis Mitte August durch Aufnahme von Vormittagsspielern auf 91 und 16 Jugendliche gestiegen. Der Beitrag belief sich auf 250,- Mark pro Jahr. Es wurden 40 Dutzend Bälle zu 200,- bis 240,-Mark pro Dutzend verbraucht. Die Platzmiete betrug 9.000,- Mark, für Balljungen wurden 7.000,- Mark ausgegeben. Die Summe dieser Zahlen bedeuteten einen Gesamtumsatz von etwa 60.000,- Mark, was nur dank erheblicher Spenden aus Mitgliederkreisen ermöglicht wurde. Am 21. August 1921 tagte die Generalversammlung im Beisein des damaligen 1. Vorsitzenden des SCC, Herrn Dr. Böttcher. Es wurde die Umbenennung der Abteilung in "Tennis-SCC e.V. (Anschluss-Abteilung des Sport-Club Charlottenburg e.V.)" beschlossen. Der Club baut sich auf dem Mannschaftssystem auf und wird Mitglied des Deutschen Tennis-Bundes. Verhandlungen werden begonnen, um eigene Plätze zu beschaffen, die einen besseren und umfassenderen Sportbetrieb ermöglichen. Inzwischen sinkt die Valuta, und die Preise für Spielgerät und Bälle drohen ins Fantastische zu steigen, und die Tennisabteilung sah wieder einmal einer unsicheren Zukunft entgegen.

Die Saison 1921 wird beschlossen mit der Clubmeisterschaft und einem großen Gesellschaftsabend, auf dem die Preisverteilung stattfand. Man ahnte wohl damals noch nicht, dass dies für lange Zeit die letzten Clubmeisterschaften sein sollten. Im Februar 1922 meldete der Tennis-SCC das Einschlafen des Clublebens wegen Verkehrsstreiks und Lichtmangels. Die Verhandlungen um eigene Plätze gingen trotzdem weiter. Im Frühjahr 1922 fand eine Generalversammlung statt. Der alte Vorstand wurde wiedergewählt. Der Jahresbeitrag wurde auf 750,- Mark (Plätze, Bälle und Balljungen eingeschlossen) festgesetzt. Gespielt werden sollte wieder in der Wexstraße in Schöneberg.

Und dann wird es ruhig um das Häuflein der Aufrechten, die Jahre 1922 und 1923 bringen keine Nachrichten aus der Abteilung. Die Inflation ist in vollem Gange, und ein Mitglied des Hauptvereins zahlt einen Vierteljahresbeitrag von 20.000,- Mark. Die Sportplatzanlage an der Avus wird trotzdem vorangetrieben, jedes Mitglied wird zum Schippen herangezogen.

Im Mai 1924 erscheint endlich wieder ein Aufruf des alten Mitgliedes Kurt Marcus. Er hat im Auszug folgenden Wortlaut: "SCCer, wisst Ihr denn nicht, dass die Tennis­abteilung des Clubs einer der ältesten Tennisvereine Berlins ist? Wenn Ihr es wüsstet,,.,, so wäre es nicht möglich, dass ... die Tennisabteilung zusammengebrochen ist..,. Habt Ihr schon das Bild der neuen Sportplatz­anlage gesehen? Habt Ihr bemerkt, dass auch Tennisplätze vorgesehen sind? Tennisspieler, Euer Ideal geht nun der Vollendung entgegen. Eigene Plätze - ist das nichts? Wir wollen uns zusammenfinden und dem SCC das geben, was wir in langen Jahren sehnsüchtig erstrebt haben, einen starken, frohen Tennis-Club SCC."

Der Aufruf bringt 20 Herren und einige Damen auf den Plan, die in diesem Jahr auf einem Privatplatz in Wannsee spielen und vom Hauptvorstand die Anlage von 8 Tennisplätzen fordern. Aber dann wird es wieder einmal still um den Tennisball, bis im Mai 1926 die neue, stolze Anlage am Avuseingang mit 8 Tennisplätzen davor eingeweiht wird.

1927-1934 Umzug in den Eichkamp (Mitglieder: 56)

Am 7. März 1927 wird dann eine neue Tennisabteilung gegründet. Die Beiträge sind gering: 60,- Mark für Vollmitglieder, und man meldet einen Mitgliederbestand von 56 Damen und Herren.

Am 12. März 1923 wird Rudolf Grössel, der damalige und spätere "ewige“ Vorsitzende der Hockeyabteilung und mit 71 Jahren ältestes aktives Tennis- und Hockeymitglied, zum ersten Vorsitzenden gewährt. Als Besonderheit sei hier erwähnt, dass unter der Ära Grössel die Damen der Abteilung zum ersten Male in kurzen Röcken und Kleidern spielten.

1929 tritt wieder ein Ereignis ein, das einige Umwälzungen bringt: "Wir sollten oder mussten 1929 umziehen, (auf unsere heutige Anlage). Das Hauptgebäude, das Stadion und einige Plätze waren bereits fertig, der Vertrag mit der Stadt, der uns große Vorteile für unbegrenzte Zeit (99 Jahre) sichern sollte, war aber noch nicht unterzeichnet. Da kam die Böss-Affäre. Nichts wurde von der Stadt mehr bewilligt. Das schon geplante Tennishaus und die Plätze wurden nicht erstellt. Die Tennisabteilung stand also wieder ein­mal vor dem Nichts. Was tun? Ein leider unbekanntes Mitglied pumpte sich persönlich 9.000,- Mark, um zu­nächst einmal 9 Plätze und die Umzäunung herzustellen. Im Hauptgebäude erhielten wir Umkleide- und Dusch­möglichkeiten, und der Spielbetrieb begann im Frühjahr 1930, als wenn es keine Schwierigkeiten gegeben hätte. In diesem Jahr taucht auch ein junger Mann namens Herbert Klusenwerth auf, der der alten Garde schwer zu schaffen machte.

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